Fremdkörper im Enddarm
Fremdkörper im Enddarm gehören zur Gruppe der gastrointestinalen Fremdkörper, womit Fremdkörper in den Verdauungsorganen gemeint sind. Meistens handelt es sich dabei um Gegenstände, die in den Anus eingeführt worden sind. Oftmals stehen sie deswegen in Zusammenhang mit sexuellen Praktiken oder sind wie beim Bodypacking – dem illegalen Transport von Drogen im Körper – kriminell motiviert. Hinter den kolorektalen Fremdkörpern können sich jedoch Objekte verbergen, die (versehentlich) verschluckt worden sind. Aber auch Gallen-, Harn- oder Kotsteine können im sogenannten anorektalen Übergang stecken bleiben beziehungsweise das Rektum durchwandern. Das gleiche gilt für chirurgische Schwämmen, Instrumente oder Vaginalpessare. In jedem Fall sorgen Fremdkörper im Enddarm meistens unweigerlich für plötzlich starke Schmerzen, die üblicherweise beim Stuhlgang auftreten. Dabei werden die Gegenstände zum Teil in der Rektumwand aufgehalten, andere wiederum oberhalb des Analsphinkters. Unter Umständen verhindern auch die Schließmuskeln im After eine Entleerung des Fremdkörpers auf natürliche Weise.
Kolorektale Fremdkörper entfernen
Kolorektale Fremdkörper können abhängig von ihrer Größe und Form neben Schmerzen zu Blutungen, Perforationen und im weiteren Verlauf zu Infektionen führen. Deswegen ist es entscheidend, den kolorektalen Fremdkörper rechtzeitig entfernen zu lassen – idealerweise bevor Folgeschäden überhaupt erst entstehen können. Weil dieser Vorgang mitunter risikoreich sein kann, wenden Sie sich am besten an Prof. Hillejan, Ihren Proktologen in Hannover. Mithilfe einer umfassenden Rektaluntersuchung und der entsprechenden Diagnosestellung, die unter anderem digitale und bildgebende Verfahren wie Ultraschall einschließen kann, wird die Lage des Fremdkörpers im Rektum ermittelt, um ihn daraufhin sicher und effektiv entfernen zu können. Je nach Gegenstand gelingt dies beispielsweise mit einer Polypektomieschlinge, die sonst bei einer Koloskopie zum Entfernen von Analpolypen zum Einsatz kommt. Alternativ wird dafür auf Biopsiezangen oder Endoskope zurückgegriffen. In schwierigen Fällen kann auch eine Laparotomie, also ein Bauchschnitt, nötig sein, um den kolorektalen Fremdkörper zu entfernen. Statistisch ist dies allerdings nur bei rund 10 Prozent der Betroffenen notwendig.