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Prof. Dr. Dr. med.
Stefan Hillejan
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Privatärztliche Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen
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Anus praeter

Der Anus praeter (Kurzform von Anus praeter naturalis, auch: Enterostoma) ist ein künstlicher Darmausgang, der durch die chirurgische Öffnung durch die Bauchwand erzeugt wird. Durch den Anus praeter können Ausscheidungen aus dem Darm abfließen, um erkrankte, verengte oder verschlossene Darmteile zu entlasten. Ein künstlicher Darmausgang hat je nach verwendetem Darmabschnitt verschiedene Namen: Soll der gesamte Dickdarm entlastet werden, wird das Enterostoma bereits am Ileum (längster Teil des Dünndarms) gelegt. Dann spricht man von einem Ileostoma. Auch die Ausleitung aus dem Dickdarm ist möglich, diese wird dann Kolostoma beziehungsweise Colostoma genannt.

Häufigste Gründe für einen künstlichen Darmausgang sind mit circa 70 Prozent aller Fälle Krebserkrankungen (siehe unter anderem Dickdarmkarzinom und Rektumkarzinom), dazu kommen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (etwa 20 Prozent) sowie das massenhafte Wachstum von Darmpolypen, OP-Komplikationen, Unfälle, Organfehlbildungen und anderes.

Ein künstlicher Darmausgang kann temporär oder dauerhaft gelegt werden. Eine Rückverlegung ist in aller Regel frühestens sechs Wochen nach dem ursprünglichen Eingriff möglich.

Anus praeter: Pflege

Beim Leben mit einem Anus praeter sind Pflege und Hygiene besonders wichtig. Da der Stuhlgang in diesem Fall nicht mehr kontrolliert verläuft, laufen Darminhalt und entstandene Gase in einen Beutel ab, der regelmäßig gewechselt werden muss. Moderne Systeme schränken das Alltagsleben kaum ein und verfügen über Aktivkohlefilter, die einen geruchsfreien Abgang von Gasen ermöglichen und damit das Aufblähen des Beutels verhindern. Lediglich stark rohfaserhaltige Lebensmittel sowie harte Schalen und Kerne sollten gemieden werden, denn diese können den künstlichen Darmausgang verstopfen.

Bei einem Colostoma besteht die Möglichkeit zur Durchspülung des Darms, um ihn gründlich zu entleeren und zu reinigen. Da die betroffenen Personen nach der sogenannten Irrigation länger keine Ausscheidungen abgeben, besteht die Möglichkeit, den Anus praeter temporär zu verschließen und so keinen Beutel beziehungsweise das angeschlossene System tragen zu müssen.

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