Ileostomie

Die Ileostomie ist ein medizinisches Verfahren, das die Ausleitung des Dünndarms an die Hautoberfläche beschreibt. Es handelt sich bei der Ileostomie demnach um die chirurgische Anlage eines künstlichen Darmausgangs, dem Ileostoma. Nach dem Kolostoma, einen künstlichen Ausgang für den Dickdarm, ist das Ileostoma die zweithäufigste Variante eines Stomas. Eine Ileostomie wird in der Regel dann notwendig, wenn der Dickdarm zum Teil oder vollständig entfernt werden muss – beispielsweise aufgrund chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.

Das Dünndarmstoma

Das Dünndarmstoma wird üblicherweise im rechten Unterbauch angelegt. Dafür wird das Ende oder die Schlinge des Dünndarms an die Hautoberfläche verlegt. Ein solches Dünndarmstoma hat zur Folge, dass der Stuhlgang kontinuierlich aus dem künstlichen Ausgang austritt und in einen Beutel abfließt, welcher auf die Haut aufgeklebt wird. Zudem ist dieser mit bis zu 1,5 Litern pro Tag sehr voluminös und dünnflüssig, weil dem Nahrungsbrei üblicherweise im Dickdarm die Flüssigkeit entzogen wird.

Doppelläufiges Ileostoma und endständiges Ileostoma

Es gibt zwei Arten des Dünndarmstomas: das doppelläufige Ileostoma und das endständige Ileostoma. Bei einem endständigen Ileostoma wird der Darm schlotförmig im Hautniveau angelegt, um die Versorgung des Stomas zu erleichtern und Hautproblemen vorzubeugen, die durch den Kontakt der aggressiven Ausscheidungen entstehen können.

Ein doppelläufiges Ileostoma ist die seltene Variante, die meistens vorrübergehend angelegt wird, um bestimmte Teile des Dickdarms für einige Monate ruhig zu stellen. Auch bei einem doppelläufigen Ileostoma erfolgt die Ausleitung des Stuhls im rechten Unterbauch. Dafür wird der Darm durch die Bauchdecke gezogen, geöffnet und an der Bauchdecke fixiert. Auf diese Weise ergibt sich beim doppelläufigen Ileostoma ein Darmabschnitt, der zum Stoma hinführt und einer der vom Stoma wegführt.