Privatärztliche Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen
Fachwissen von A bis Z für Sie verständlich erklärt
Dammriss
Dammriss beschreibt das Einreißen des Gewebes zwischen Anus und Vulva (Scheide), wenn dieses während der Entbindung stark gedehnt wird. Kommt es zu einem Dammriss, so ist dies meistens der Fall, wenn die Schultern oder der Kopf des Neugeborenen den Damm passieren. Dabei kann ein Dammriss unterschiedlich tief sein. In Abhängigkeit davon wird er in die Grade 1 bis 4 unterteilt.
Dammriss – Grad 1
Ein Dammriss ersten Grades betrifft ausschließlich die Haut sowie das Unterhautgewebe des Dammes, während die Dammmuskulatur selbst unverletzt bleibt. Der Riss ist also nur oberflächlich und bedarf häufig nicht einmal einer Naht. Deswegen verläuft auch die Wundheilung oftmals ohne Komplikationen.
Dammriss – Grad 2
Ein Dammriss Grad 2 weist neben dem Hautriss zusätzlich eine Verletzung an der Oberfläche der Dammmuskulatur auf. Er reicht maximal bis an den äußeren Schließmuskel des Anus heran und wird üblicherweise mit einer lokalen Betäubung in Schichten genäht. Dank selbstauflösender Fäden erfordert ein Dammriss Grad 2 in den meisten Fällen keiner weiteren Nachsorge.
Dammriss – Grad 3
Der Dammriss Grad 3 schließt einen Riss des äußeren Afterschließmuskels mit ein. Dieser kann bei einem Dammriss Grad 3 sowohl teilweise als auch vollständig gerissen sein. Entsprechend erfolgt zur Behandlung zunächst eine Naht der verletzten Muskulatur sowie des Schließmuskels und danach der Haut.
Dammriss – Grad 4
Der Dammriss vierten Grades wird auch als totaler Dammriss bezeichnet, weil hier ebenfalls die Schleimhaut des Rektums, also des Afters und Mastdarms, betroffen ist. Demzufolge muss abgesehen von Schließmuskel, Muskulatur und Haut die Darmschleimhaut genäht werden. Dies geschieht mitunter in Vollnarkose.