Yersiniose: Infektionen ausgelöst durch Bakterien
Als Yersiniose werden Infektionskrankheiten bezeichnet, die durch die Bakteriengattung Yersinia hervorgerufen werden. Der Verzehr von nicht durchgegartem oder rohem Schweinefleisch ist die Hauptursache für die Yersiniose beim Menschen.
Die Yersiniose tritt in drei Formen auf. Von der Yersinien-Enterocolitis sind in der Regel alle Altersklassen betroffen. Dabei handelt es sich um eine fieberhafte Darmentzündung. Diese kann zu einer bleibenden chronisch entzündlichen Darmerkrankung, dem Pseudocrohn, oder zum Erythema nodosum, einer Entzündung des Unterhautgewebes, führen sowie eine Gelenkentzündung (Arthritis) aktivieren. Ebenso ist in seltenen Fällen eine akute Infektion der Skelettmuskulatur (Pyomyositis), möglich. Eine weitere Form ist die Yersinien-Gastroenteritis, die auch als Magen-Darm-Grippe bezeichnet wird. Auftretende Symptome sind in der Regel Durchfall und Erbrechen, die zu einem Flüssigkeitsmangel führen können. Am häufigsten tritt diese Art der Yersiniose bei Kleinkindern unter fünf Jahren auf. Die dritte Form ist die Pseudoappendicitis, bei der die Symptome stark einer Blinddarmentzündung ähneln.
Nachweis und Behandlung einer Yersiniose
Eine Yersiniose kann durch einen Erregernachweis bestimmt werden, beispielsweise mittels einer Stuhl- oder Blutprobe. Bereits der Verdacht auf eine Yersiniose, die durch Yersinia enterocolitica ausgelöst wird, ist in Deutschland meldepflichtig.
Die Yersiniose verläuft je nach Form und Patient unterschiedlich. Es wird ein individueller Behandlungsplan aufgestellt, der für gewöhnlich symptomatisch erfolgt, etwa durch Infusionen von Elektrolyt-Flüssigkeit sowie in Einzelfällen auch durch die Behandlung mit Antibiotika.