Venöse Malformation
Als venöse Malformation wird eine angeborene Fehlbildung des venösen Gefäßsystems bezeichnet. Sie gehört der vaskulären Malformation an. Dabei sind die Venen zu erweiterten und knotigen Blutgefäßen fehlgebildet. Eine venöse Malformation entsteht bereits während der Embryonalentwicklung und kann in verschiedenen Körperregionen auftreten. Venöse Malformationen zählen zu den angeborenen Gefäßerkrankungen und können nicht erworben werden. Die venösen Malformationen bleiben ein Leben lang bestehen und können im Verlauf wachsen. Eine aufgrund der venösen Malformation verkürzte Lebenserwartung ist jedoch meistens nicht gegeben. Auch ist eine venöse Malformation nicht unmittelbar gefährlich. Diese Form der vaskulären Malformation kann jedoch zu verschiedenen Beschwerden führen, die die Lebensqualität einschränken können.
Merkmale einer venösen Malformation
Ob Haut, Muskulatur, innere Organe oder im zentralen Nervensystem – eine venöse Malformation kann überall im Körper auftreten und weist zumeist folgende Merkmale auf:
- Bei oberflächlicher Lage ist die Malformation durch eine bläulich bis violette Verfärbung besonders sichtbar.
- Je nach Körperhaltung und Druck kann sie sich verändern, da sie in der Regel weich und komprimierbar ist.
- Nach körperlicher Anstrengung oder bei Thrombosen kann die venöse Malformation anschwellen und Schmerzen bereiten.
- Insbesondere in der Pubertät oder Schwangerschaft, wenn Betroffene unter hormonellem Einfluss stehen, kann sie an Größe zunehmen.
Venöse Malformation: Symptome
Nicht jeder von einer venösen Malformation Betroffene hat dieselben Symptome. Abhängig von Lage, Größe und Tiefe können manche Betroffene Beschwerden haben, während andere kaum Symptome entwickeln. Neben den bereits genannten Merkmalen wie farbliche Hautveränderung, Schmerzen und Zunahme der Ausprägung in bestimmten Lebensphasen, können venöse Malformationen auch zu spontanen oder leichten Blutungen führen, wenn diese in Schleimhäuten wie Mund oder Darm liegen. Zudem kann es zu Verhärtungen oder Entzündungen kommen, die zu wiederkehrenden Thrombosen führen können. Sind Muskeln oder Gelenke befallen, kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Je nach Körperregion kann es zu spezifischen Symptomen kommen:
- Gesicht/Kopf: kosmetische Beeinträchtigungen, Schmerzen, Schwellungen
- Extremitäten: Schwellung, Druckgefühl, Bewegungseinschränkung, Thrombosegefahr
- Innere Organe: Blutungen, Verdauungsprobleme, selten neurologische Symptome
Bei funktionellen oder kosmetischen Beschwerden kann eine Behandlung notwendig werden. Diese kann eine Kompressionstherapie beinhalten, die Schwellungen und Schmerzen reduzieren soll. Daneben kann eine Sklerotherapie, also eine Verödung der Malformation durch Einspritzen eines Medikaments sinnvoll sein. Auch eine chirurgische Entfernung bei klar begrenzter Malformation oder Lasertherapie bei oberflächlichen Hautveränderungen können in Betracht gezogen werden. Um die bestmögliche Therapieoption zu wählen, sollten Sie unbedingt einen Facharzt aufsuchen.