Venenklappe
Venenklappen erfüllen in unserem Körper eine zentrale Rolle: Sie sind dafür zuständig, dass das Blut über die Venen in Richtung Herzen fließen kann. Damit es nicht zu einem Rückstau kommt, gibt es die Venenklappen, die Ventilfunktion erfüllen – eine enorme Aufgabe, die vor allem in den Beinen zu einer großen Herausforderung wird, denn dort muss das Blut gegen die Schwerkraft nach oben transportiert werden. Die Venenklappen liegen nicht nur in den Beinen, sondern auch in den größeren Venen der Gliedmaßen, die gegen die Schwerkraft arbeiten müssen.
In erster Linie sind die Venenklappen dafür zuständig, den Rückstau des Blutes zu verhindern. Sie öffnen sich entsprechend, damit das Blut zum Herzen gelangen kann und schließen sich, sobald es hindurchgeströmt ist. Möglich machen dieser Vorgang die arteriovenöse Kopplung und die Muskelpumpe. Eine weitere wichtige Funktion besteht in der Unterstützung des Bluttransports. Dazu arbeiten sie mit den Bewegungen der Muskeln, damit das Blut effizient nach oben gepumpt werden kann. Auch für die Druckregulierung sind die Venenklappen zuständig. Gerade in den Beinen ist der hydrostatische Druck durch die Schwerkraft am höchsten, weshalb eine Druckkontrolle zwingend notwendig ist.
Wenn die Funktion der Venenklappen eingeschränkt ist
Verschiedene Faktoren können die Funktion der Venenklappe beeinträchtigen. Auslöser können Verletzungen, Entzündungen sowie Risiken wie Alter, Vorerkrankungen, Gene oder auch das Geschlecht sein. Diese Beeinträchtigung kann zur Folge haben, dass das Blut statt von den tiefen Venen zum Herzen, in die oberflächlichen Venen gepumpt wird und diese damit überlastet. In der Praxis kann das bedeuten, dass das Blut hinabsack. Das kann einerseits zur Bildung von Krampfadern führen, da sich das Blut in den Venen ansammelt, welche sich dadurch weiten und dadurch geschwollene, sichtbare und geschlängelte Venen verursachen kann. Andererseits besteht die Gefahr einer chronischen Veneninsuffizienz, die Schmerzen und Schwellungen bedingen kann sowie einer Thrombose. Entsteht eine Thrombose, wird die Funktion der Venenklappen durch ein Blutgerinnsel noch weiter beeinträchtigt, wodurch das Risiko einer weiterführenden Schädigung und schleißlich einer Lungenembolie erhöht wird.
Phlebologie bei Venenerkrankungen
Kommt es zu einer Einschränkung oder gar Zerstörung der Venenklappen, ist eine Behandlung unausweichlich. Die Phleobologie befasst sich mit der Behandlung von Venenerkrankungen. Die Therapie hängt von der Art und Schwere der Venenschädigung ab. Bei Krampfadern wird in Frühstadium beispielsweise zur Verödung gegriffen. Hierbei werden kleine Venen durch Injektionen verklebt. Im fortgeschrittenen Stadium besteht die Behandlung in einer Laser- oder Radiofrequenztherapie, die beschädigte Venen verschließt, um das Blut über gesunde Venen umzuleiten. In schweren Fällen entscheiden sich die Phlebologen für eine chirurgische Entfernung defekter Venen.