Privatärztliche Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen
Fachwissen von A bis Z für Sie verständlich erklärt
Rektozele
Rektozele bezeichnet eine Vorwölbung des Mastdarms, die sich knapp oberhalb des Schließmuskels in Richtung der Vagina befindet und demnach ausschließlich Frauen betrifft. Eine geringfügige Rektozele ist physiologisch und wird als normal angesehen. So wird beispielsweise angenommen, dass eine Rektozele mit einer Größe von bis zu 1,5 Zentimetern keinerlei Auswirkungen hat. Allerdings können größere Rektozelen bestimmte Symptome und Beschwerden verursachen.
Rektozele – Symptome, Ursachen und Behandlung
Bei einer Rektozele können die Symptome je nach Schwere der Erkrankung variieren. Häufig berichten betroffene Frauen über eine rektale Druckempfindung, die sich als Gefühl von Druck oder Völlegefühl im Bereich des Mastdarms manifestiert, insbesondere während des Stuhlgangs oder nach längeren Phasen des Stehens oder Sitzens. Zusätzlich können Schmerzen bei der Defäkation (Entleerung) auftreten, da der vorgewölbte Mastdarm die normale Passage von Stuhl beeinträchtigen kann. Frauen mit einer Rektozele können auch beim Geschlechtsverkehr Schmerzen erleben, da der vorgewölbte Mastdarm die Vagina komprimieren kann. In einigen Fällen kann eine Rektozele zu Stuhlinkontinenz führen, da die normale Kontrolle über den Stuhlgang beeinträchtigt sein kann.
Eine Rektozele hat ihre Hauptursache in der Schwächung des Beckenbodens, welche durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Dazu zählen insbesondere die vaginale Geburt, vor allem bei Frauen, die bereits mehrere Geburten hatten oder die während der Geburt Komplikationen erlebt haben. Mit zunehmendem Alter können die Muskeln und Bänder, die den Beckenboden stützen, schwächer werden, was ebenfalls das Risiko einer Rektozele erhöht. Darüber hinaus kann auch schwere körperliche Arbeit oder regelmäßiges Heben schwerer Lasten den Beckenboden belasten und seine Schwächung begünstigen.
Die Behandlung einer Rektozele hängt von den Symptomen beziehungsweise von deren Ausprägung und den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Frau ab. Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen, darunter konservative Maßnahmen wie gezielte Beckenbodenübungen, um die Muskeln zu stärken und die Rektozele sowie die Symptome zu lindern. Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung eines Pessars, der in die Vagina eingesetzt wird, um den vorgewölbten Mastdarm zu unterstützen. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Rektozele zu korrigieren und den Mastdarm in seine normale Position zurückzubringen.