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Mastdarm
Beim Mastdarm, medizinisch Rektum, handelt es sich um den letzten Teil des Darms vor dem After. Die hauptsächliche Mastdarm-Funktion ist die Zwischenspeicherung des Stuhls vor der Entleerung. Der erste Teil des Wortes „Mastdarm“ entwickelte sich aus dem mittelhochdeutschen Wort „maz“ für „Speise“.
Durch die Speicherung des Stuhls im Mastdarm kann der gesunde Mensch in der Regel den Zeitpunkt der Darmentleerung gut steuern. Bei der Zwischenspeicherung helfen außerdem die verschiedenen Schleimhautfalten im Mastdarm, unter ihnen die Kohlrausch-Falte als größte ihrer Art. Diese Schleimhautfalten sind für die Peristaltik verantwortlich, halten den Stuhl aber auch als „Barrierehindernis“ zurück, um den Schließmuskel am After zu entlasten.
Mastdarm-Erkrankungen und Gabe von Medikamenten
Erkrankungen des Mastdarms sind beispielsweise eine Entzündung der Darmwand (Proktitis), ein Rektumkarzinom, Hämorrhoiden, Abszesse oder Polypen. Beim Mastdarmvorfall, also der Ausstülpung des Mastdarms aus dem After, wird der Schließmuskel überdehnt. Gründe für einen solchen Mastdarmvorfall können fortgeschrittene Hämorrhoiden oder eine Überdehnung des Bindegewebes im Bereich des Beckenbodens sein. Symptome bei einem Mastdarmvorfall, sowie bei Hämorrhoiden oder einem Karzinom, können ein Fremdkörpergefühl beim Stuhlgang sowie Blut- oder Schleimabgänge sein.
Medikamente, die durch den After verabreicht werden – meistens in Form von Zäpfchen – gelangen über den Mastdarm schnell in die Blutbahn und umgehen die Leber.